BALLETT DES LANDESTHEATERS EISENACH

DIE VIER JAHRESZEITEN

URAUFFÜHRUNG
BALLETT VON ANDRIS PLUCIS
MIT MUSIK VON ARVO PÄRT UND ANTONIO VIVALDI

Antonio Vivaldis „Die Vier Jahreszeiten“ ist eine Musik voller Gegensätze – einmal beflügelnd leicht, dann wieder melancholisch schwer. Diese zeitlose Wirkung verband sich in den Proben mit den Pandemie-Erfahrungen. So schwer der Stillstand der Gesellschaft ist, bedeutet ein Lockdown auch Erleichterung von der überhitzten Betriebsamkeit, die viele als Last empfinden. Es stellt sich die Frage: Werden wir weitermachen wie bisher?

Choreograf Andris Plucis: „In mir entstand beim Hören der Musik das Bild eines endlosen Staus. Jeder ist umgeben von 1,5 Tonnen Stahl, die er bewegen muss. Die Schwere des Autos verkörpert dabei all die Verpflichtungen, die wir uns auferlegen. Max Weber beschrieb die Abhängigkeit von den äußeren Gütern schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts als ‘stahlhartes Gehäuse’, das ‘eine unentrinnbare Macht über den Menschen’ gewinnt. Die Musik Vivaldis lässt in mir aber auch ein Bild der Leichtigkeit entstehen: Ich stehe im Wald und erkenne die Schönheit. Wir könnten zufrieden sein! Musik wird wie von selbst zu Bewegung. Manchmal ist Ballett ganz einfach!“

#LTEisenachjahreszeiten

Musikalische Leitung

Alexej Barchevitch / Seth Taylor

Idee & Konzept

Andris Plucis / Danielle Jost

Choreografie & Bühne

Andris Plucis

Kostüme

Danielle Jost

Choreografische Assistenz & Ballettmeisterin

Verónica Villar Galaz

Besetzung

Mediathek

Pressestimmen

In Andris Plucis’ Vivaldi-Choreographie am Landestheater geht es vor allem um den Tanz selbst. ... Vogelstimmen und Laubrascheln. Hundegebell und Jagdgetöse. Fliegen und Brummer. Ein schlafender Zecher und ein Eisläufer. Und immer wieder rauscht der Wind. – Solches hatte Antonio Vivaldi erklärtermaßen im Kopf, als er vier Violinkonzerte schrieb, die wir als „Die vier Jahreszeiten“ kennen. Man nennt dergleichen Programmmusik. ... Vögel entstehen und vergehen auch in tänzerischen Bewegungen dieses etwas mehr als einstündigen Eisenacher Ballettabends, Fliegen und Brummer kommen wohl ebenso vor. Ansonsten jedoch enthält sich Andris Plucis’ Choreographie zu unser aller Glück jeglicher Vivaldi-Illustration. Schließlich, dessen Bilder gibt es schon, in der Musik. Und diese wird hier „wie von selbst zu Bewegung“. Das gibt uns Plucis schriftlich, und das löst er mit seinen sechzehn Tänzern ein. ... Dies ist das Gegenteil einer verkopften Interpretation, die im übrigen auch kaum einem Programm folgt.

Thüringer Allgemeine

Michael Helbing

12.07.2021