Robert Schumann: Ouvertüre zum Dramatischen Gedicht „Manfred“ nach Lord Byron, op. 115
Clara Schumann: Konzert für Klavier und Orchester, a-Moll, op. 7
Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 4, e-Moll, op. 98
Die Beziehung zwischen Robert und Clara Schumann sowie Johannes Brahms gehört zu den faszinierendsten Dreieckskonstellationen der Musikgeschichte, geprägt von tief empfundener Freundschaft, künstlerischer Bewunderung und emotionaler Nähe, die – wie zu hoffen ist – innerhalb der Grenzen der gesellschaftlichen Konventionen schwebte. Robert Schumann, der visionäre Komponist und Musikschriftsteller, und Clara Schumann, die herausragende Pianistin und Interpretin seiner Werke, führten eine Ehe, die von intensiver musikalischer Zusammenarbeit, aber auch von Roberts psychischen Krisen überschattet war.
Als Brahms 1853 als 20-Jähriger in das Leben des Paares trat – jung, voller schöpferischer Kraft und mit einem Talent, das Schumann in ekstatischer Begeisterung als „neue Bahnen“ der Musik rühmte –, entwickelte sich ein tiefes Band zwischen den Dreien. Robert förderte den jungen Brahms mit väterlicher Wärme, während Clara in ihm einen Seelenverwandten fand. Es blieb Claras Geheimnis, ob ihre Beziehung je die Schwelle zur romantischen Erfüllung überschritt – ein schattengaftes Mysterium der Musikgeschichte.
Ragna Schirmer