Felix Mendelssohn Bartholdy: „Verleih uns Frieden“ – Gebet MWV A 11
Louis Spohr: „Des Heilands letzte Stunden“ – Passionsoratorium WoO 62
Die Passion ist das Herzstück der christlichen Lehre, eine Erzählung von Opfer, Liebe und Schmerz, die im Angesicht des Todes zur Vergebung und Erlösung führt. Besonders am alljährlichen Karfreitag, jenem Tag des stillen Leidens und der tiefen Besinnung, wird die Tragik, aber auch die Herrlichkeit der irdischen Existenz offenbar. Dieser Tag ist somit nicht nur eine Erinnerung an das Leiden Jesu Christi per se, sondern bietet auch die Möglichkeit, über das eigene Dasein im Kollektiv der Mitmenschen zu philosophieren.
Das Libretto des Theologen Friedrich Rochlitz inspirierte den Komponisten Louis Spohr zu einer einzigartigen Vertonung des Passionsgeschehens – vom Verhör Jesu bis hin zur dessen Grablegung. Mit dem Oratorium „Des Heilands letzte Stunden“ gelang Spohr ein epochales Meisterwerk, das den Schmerz der Leidensgeschichte in sich trägt, zugleich aber auch die Möglichkeit zur Hoffnung bietet, und es vermag, inneren Frieden zu verleihen. Seine Uraufführung erlebte das Passionsoratorium am Karfreitag des Jahres 1835.
KMD Jens Goldhardt
Johanna Neß (Sopran), Bettina Denner (Alt), Florian Neubauer (Tenor), Hinrich Horn (Bass)
Bachchor Gotha, Vocalkreis Gotha